NachrichtADFC-Fahrradklimatest 2024: Rückenwind für moderne Bike-Sharing-Systeme
23. Juli 2025

ADFC-Fahrradklimatest 2024: Rückenwind für moderne Bike-Sharing-Systeme

Fifteen
Der aktuelle ADFC-Fahrradklimatest 2024 zeigt: Der Radverkehr in Deutschland ist auf dem richtigen Weg – aber es fehlen weiterhin zentrale Bausteine für echte Alltagstauglichkeit. Über 213.000 Menschen haben über ihre Erfahrungen abgestimmt. Während in großen und sogar hügeligen Städten deutliche Fortschritte zu erkennen sind, bleibt besonders der Zugang zu öffentlichen Rädern auf dem Land eine elementare Herausforderung. Eine der zentralen Lehren: Es braucht intelligente Mobilitätsstationen und gezielte Angebote auch abseits der Metropolen.

Mobilitätsstationen als Schlüssel zur Alltagsradnutzung

Die Daten des Fahrradklimatests sprechen eine klare Sprache: Wer das Rad als echte Alternative zum Auto etablieren will, muss den Zugang einfach, sicher und verlässlich gestalten. Viele Kommunen haben in den vergangenen Jahren ihre Radwege verbessert, doch oft endet der Komfort an der Stadtgrenze oder am Zielpunkt.

Was fehlt, sind ganzheitliche Mobilitätsstationen: Orte, an denen moderne E-Bikes einfach ausgeliehen, sicher abgestellt und mit anderen Verkehrsträgern wie Bus und Bahn kombiniert werden können. Gerade in dicht bebauten Quartieren, an Bahnhöfen oder in Schul- und Gewerbestandorten können solche Knotenpunkte den Unterschied machen. Sie schaffen Sichtbarkeit, fördern Vertrauen und machen Radverkehr planbar, auch bei wechselnden Wegen und Witterungen.

Gleichzeitig zeigt der Fahrradklimatest ein überraschend deutliches Ergebnis: die Bewertung von öffentliche Leihfahrrädern – selbst in radfreundlichen Städten – schneidet durchweg schlechter ab als andere Aspekte des Radverkehrs. Das ist ein klares Indiz dafür, dass Bike-Sharing-Systeme vielerorts noch nicht mit dem Fortschritt anderer Infrastrukturelemente mithalten. Sie wirken oft wie ein nachträglicher Zusatz, statt als integraler Bestandteil des Radverkehrs.


Ländlicher Raum: Zugang zu Bike-Sharing bleibt große Schwachstelle

Ein zentrales Problem bleibt der Zugang zu öffentlichen Rädern in kleinen Städten und im ländlichen Raum. Die Bewertungen im Fahrradklimatest zeigen deutlich: Während viele Großstädte Fortschritte machen, werden kleinere Kommunen abgehängt. Nutzer:innen auf dem Land erleben oft fehlende Angebote, unzureichende Abdeckung oder komplizierte Zugänge zu Sharing-Diensten.

Wichtig dabei: Die schlechten Bewertungen sind keine Ablehnung gegenüber Bike-Sharing. Vielmehr zeigen sie die Unzufriedenheit damit auf, dass öffentliche Leihräder an vielen Orten nicht sichtbar, nicht verlässlich oder sogar überhaupt nicht vorhanden sind. Hier liegt ein enormes Potenzial – sowohl für die Mobilitätswende als auch für wirtschaftliche Entwicklung: Mit modularen Bike-Sharing-Lösungen und skalierbarer Infrastruktur können auch kleinere Gemeinden attraktive Angebote schaffen. Voraussetzung: politische Priorisierung, smarte Integration mit ÖPNV und vor allem einfach zugängliche Mobilitätsstationen.

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Ein gut umgesetztes Bike-Sharing-System kann zudem zum Katalysator werden – insbesondere in Städten, die noch an vielen Fronten kämpfen. Es ermöglicht den Einstieg in die Fahrradnutzung, ohne dass jede Straße sofort neu geplant werden muss. Damit wird Bike-Sharing zum ersten Dominostein einer umfassenden Mobilitätswende.


E-Bikes schaffen Mobilität auch in schwierigem Gelände

Besonders erfreulich ist die Entwicklung in Regionen mit herausfordernder Topografie. Städte wie Tübingen oder Auerbach im Vogtland zeigen: Mit hochwertigen E-Bikes und einer gut geplanten Infrastruktur lassen sich auch hügelige Regionen radfreundlich gestalten. Der Fahrradklimatest verzeichnet hier signifikante Verbesserungen – sowohl bei der Zufriedenheit als auch bei der Nutzung.

Der technische Fortschritt bei E-Bikes, kombiniert mit dichten, gut geplanten Netzen und strategisch positionierten Stationen, ebnet den Weg für mehr Radverkehr auch dort, wo Steigungen früher als Mobilitätsbarriere galten. 


Infrastruktur, Zugang und E-Bikes als Schlüssel zur Verkehrswende

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2024 machen deutlich: Die Mobilitätswende mit dem Fahrrad braucht mehr als nur gute Absichten. Sie braucht echte Investitionen – in sichere Infrastruktur, in moderne E-Bikes und vor allem in leicht zugängliche, vernetzte Mobilitätsstationen.

Wer heute in solche Systeme investiert, schafft nicht nur eine neue Qualität der Radmobilität, sondern auch ein starkes Signal für Gleichwertigkeit zwischen Stadt und Land. Fifteen bietet dafür skalierbare Lösungen – für Großstädte, Mittelzentren und den ländlichen Raum. Denn eines ist klar: Nur wenn der Zugang stimmt, wird Radfahren zur echten Option für alle.
 

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