Webinar: Ländliche Mobilität neu denken – Was Kommunen über Bike-Sharing und Intermodalität wissen müssen
18. November 2025

Webinar: Ländliche Mobilität neu denken – Was Kommunen über Bike-Sharing und Intermodalität wissen müssen

Fifteen
Am 23. Oktober fand unser Webinar „Ländliche Mobilität neu denken: Was Kommunen über Bike-Sharing und Intermodalität wissen müssen“ statt. Zahlreiche Mobilitätsverantwortliche aus ganz Deutschland nahmen teil, um gemeinsam zu diskutieren, wie nachhaltige Mobilitätsangebote auch außerhalb der Metropolen etabliert werden können.

Als Referenten sprachen Jean-Michel Boëz (Development Director und Bike-Sharing-Experte bei Fifteen) und Sören Fischer (Mobilitätsplaner, Landkreis Oder-Spree). Moderiert wurde die Veranstaltung von Andrea Reidl, Journalistin und Expertin für Mobilitätsthemen. Die vollständige Video Aufnahme des Webinars befindet sich weiter unten in diesem Beitrag.

Der Anlass ist klar: Während Bike-Sharing in vielen Städten längst ein fester Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs ist, spielt es in ländlichen Regionen bislang kaum eine Rolle. Eine Kurzumfrage zu Beginn des Webinars unterstrich diesen Befund, ein Großteil der ländlichen Kommunen verfügt weder über ein Radverkehrskonzept noch über ein Bike-Sharing-System. 


White Paper: Hürden in der ländlichen Mobilität – wie Bike-Sharing echte Fortschritte erzielen kann 

Im Webinar stellte Jean-Michel Boëz die Ergebnisse des neuen White Papers „Hürden in der ländlichen Mobilität überwinden“ vor. Die Analyse basiert auf Interviews mit sechs unterschiedlichen deutschen Landkreisen sowie auf Best-Practice-Beispielen. Aus diesen Erkenntnissen leitet das White Paper fünf zentrale Herausforderungen und sieben Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Projekte ab. 

Zu Beginn verwies Jean-Michel auf eine aktuelle Studie von E&Y, Cycling Industries Europe und EIT Urban Mobility, die den gesellschaftlichen Mehrwert von Bike-Sharing belegt:

„Für jeden Euro, den Kommunen in Bike-Sharing investieren, erhalten sie im Durchschnitt 1,10 Euro an gesamtgesellschaftlichem Nutzen zurück, durch effizienteren Verkehr, geringere Emissionen und sozialer Teilhabe.“

Diese positive Kosten-Nutzen-Bilanz ist für viele Kommunen ein starkes Argument, Bike-Sharing als festen Bestandteil nachhaltiger Mobilitätsstrategien zu fördern. 


Zentrale Erkenntnisse aus dem White Paper

Das White Paper benennt die größten strukturellen Hindernisse, die ländliche Regionen bislang ausbremsen: fehlende Kapazitäten, mangelnde Sichtbarkeit, zu wenig Vertrauen, unklare Zuständigkeiten und Finanzierungslücken. 

Trotz dieser Hürden zeigen Praxisbeispiele aus Europa, dass Bike-Sharing auch abseits urbaner Zentren erfolgreich funktionieren kann. Ein Beispiel ist Épinal in den Vogesen: Dort führte die Einführung von immer mehr E-Bikes zu einer deutlich höheren Nutzung pro Rad. 

Abschließend stellte Boëz sieben Erfolgsfaktoren vor, die zeigen, wie Landkreise und Kommunen Bike-Sharing erfolgreich umsetzen können – von klarer Verantwortungsverteilung bis hin zum Fokus auf Mobilitätshubs. Diese Faktoren wurden im Webinar vertieft diskutiert und sind im White Paper ausführlich beschrieben. 

Perspektive aus Brandenburg: Mobilstationen im Landkreis Oder-Spree 

Im zweiten Teil des Webinars stellte Sören Fischer vom Mobilitätszentrum Oderland-Spree das Projekt „Mobilitätszentrum Oderland-Spree (MoOS)” des Landkreises vor. Gemeinsam mit seinen Kolleg:innen war er Teil der Interviewreihe, die als Grundlage für das Fifteen White Paper diente.

Ziel des Projekts ist es, durch Mobilstationen und Sharing-Angebote die „letzte Meile“ zu stärken und den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum gezielt zu ergänzen. Dabei werden Haltepunkte, Ladeinfrastruktur und digitale Informationssysteme miteinander verknüpft, um multimodale Wege zu ermöglichen. 

Fischer stellte verschiedene Modellrechnungen zu Investitions- und Betriebskosten je nach Stationsgröße vor. Ein rein privatwirtschaftlicher Betrieb sei im ländlichen Raum kaum tragfähig, betonte er. Entscheidend dafür sei öffentliche Förderung. 
 

Die nächsten Schritte für Kommunen

Bike-Sharing spielt eine zentrale Rolle dabei, die Mobilitätslücken im ländlichen Raum zu schließen. Unabhängig von Infrastruktur, Demografie und Topografie – mit datenbasierter Planung lassen sich passende Lösungen für jede Region entwickeln. Fifteen unterstützt Städte und Landkreise mit einer kostenfreien Standortberatung, um jene Orte zu identifizieren, an denen die Räder am meisten genutzt werden.

Wir beraten Sie gerne, wie Bike-Sharing die nachhaltige Mobilität in Ihrer Region stärken kann.

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